- Yves Parrat
- Vereinsaktivitäten
Pfingstfahrt 2024
Samstag, 18. bis Sonntag, 19. Mai 2024 (Unterseen/Neuhaus – Beatenbucht – Niederhorn - Thun, 17,5 Km)
Bericht: Marco Liechti
Pfingstfahrt auf einem Fjordsee
Wer hätte das gedacht, unser Fischer-Club Basel wagt sich für die Pfingstfahrt wieder einmal auf einen See. In der Schweiz gibt es viele Seen, aber keiner ist so speziell wie der Thunersee im Berner Oberland. Mit seinen zahlreichen Buchten gilt er tatsächlich als Fjordsee. Der See ist 17,5 km lang und max. 3,5 km breit. Seine Fläche beträgt 47,85 km²; damit ist er der grösste nur in einem Kanton liegende See der Schweiz. Die maximale Tiefe beträgt 217 m.
Planen und Organisieren macht Freu(n)de
Beginnen wir jedoch von Anfang an, da dies meine erste Pfingstfahrt als Organisator war. Die Jahrzehnte zuvor durfte ich die zahlreichen Pfingstfahrten miterleben und jede davon war schlicht einmalig und bleibt unvergessen. So sind besonders die Menschen in Erinnerung, die mit viel Leidenschaft planten und organisierten. Viele Jahre begleiteten uns +Heidi und +Rolf Kündig mit ihrem Fahrzeug und Anhänger. Sie transportierten unser Gepäck, die Getränke und Esswaren. Es fehlte uns an nichts und so nahm +Heidi nicht selten unsere nassen und schmutzigen Kleider nach Hause, damit wir am nächsten Tag wieder trocken und sauber die Pfingstfahrt fortsetzen konnten. Ich hatte also sehr gute Vorbilder und durfte von ihnen lernen.
Nachdem Yves Parrat und Marzio Giamboni die letzten Pfingstfahrten organisierten, hatte ich dann doch noch ein paar wichtige Fragen. So zum Beispiel, wie die Bestellung der Armeefahrzeuge und der Motorfahrer funktioniert. Da kamen Fabian Borer und Jari Kern ins Spiel, welche die Bestellungen über die SAT-Plattform der Armee für uns erledigten.

Kaum war die Bestellung raus, nahm der Präsident der Militärmotorfahrervereinigung (MMVB), Niggi Huwyler, Kontakt mit mir auf. Was ich dann an Unterstützung und Goodwill erlebte, war grossartig. Für 23 Personen und 5 Weidlinge benötigten wir immerhin zwei IVECO Lastwagen mit Bootsanhänger und zwei Mercedes Sprinter für den Personentransport, was insgesamt vier Motorfahrer bedeutete. Mit Beat von Büren, Hansruedi Niederberger, Andreas Voegelin und Julian Bögli, fanden wir vier freiwillige und engagierte Dieselschnüffler. Ohne sie wäre dies so nicht möglich gewesen. Aber auch die wichtigen Informationen von Cyrill Wunderlin (WFV Ryburg Möhlin) waren echt Gold wert. Er konnte mir im Vorfeld der Planung wichtige Tipps geben, da ihre letztjährige Pfingstfahrt auf dem Thunersee stattfand.
Schiffe ins Wasser und Leinen los
Unsere Fahrt mit den Militärfahrzeugen ins Berner Oberland dürfen wir als sehr gelungen bezeichnen. Mitunter das angenehme Sitzen in den Mercedes Sprintern, verhinderte die ersten Holzsplitter (Sprisse) im Gesäss, welche wir noch von den Ladebrücken der Militärlastwagen her kannten. Klar, war das klassische Gelage nun nicht mehr möglich, aber sind wir mal ehrlich, Sicherheit und Gemütlichkeit ist auch eine gute Reisekombination.

Nach gut 2,5 Stunden kamen wir gegen 10.00 Uhr bei der Einwasserungsstelle in Unterseen (Neuhaus) an. Das Wetter war leicht bewölkt mit vielen sonnigen Abschnitten. Auch der Wind war uns wohlgesinnt. So konnten wir zügig einwassern und kurz darauf hiess es bereits Leinen los. Zwei Stunden und sechs Kilometer später hatten wir ein leckes Mittagessen intus und legten beim Frutiger Mätteli neben der Beatenbucht an. Die Militärmotorfahrer warteten bereits auf uns, die Reise ging nun mit den Fahrzeugen weiter nach Gunten.
In Gunten erwarteten uns Andreas Märki und Beat Christen bei ihrer Brauerei Montisbräu zu einer interessanten Führung mit anschliessender Degustation ihrer leckeren Biere. Es war so richtig gemütlich und wir hatten richtig Spass. Hopfen und Malz waren längst nicht verloren, als Seba plötzlich den Logo-Stempel von Montisbräu fand. Es ging nicht lange und plötzlich hatten einige von uns ein grosses Stempel-Tattoo auf der Haut. Zum Abschluss noch ein Gruppenfoto und schon waren wir wieder auf dem Weg zur Beatenbucht, wo die Bergbahn Niederhorn für uns bereitstand.
Niederhorn, wir kommen (1963 m)

Während der Bergfahrt stimmten wir uns auf das wunderschöne Berner Oberland ein. Über unsere Musikboxen hörten wir Schweizer Volksmusik und sangen kräftig mit. Die anderen Fahrgäste schauten zuerst erstaunt, fanden es aber dann sehr lustig und schunkelten sogar ein bisschen mit. Die Bergluft tat uns offenbar sehr gut. Auf dem Niederhorn angekommen, checkten wir beim Empfang ein und bezogen unsere Unterkünfte. Wenige von uns waren im Haupthaus und der grosse Teil im Massenlager untergebracht, welches ca. 200 Meter entfernt war. Nachdem alle ihr Schlafplätzchen gefunden und eingerichtet hatten, stand die Körperpflege auf dem Programm. Duschen auf dem Berggipfel hiess für uns, einmal hin zum Haupthaus und zurück zum Massenlager. Zu diesem Zeitpunkt waren bereits keine Touristen mehr auf dem Berg, dafür wagten sich die Steinböcke hervor und kamen uns sehr nahe. Ich denke mal, wir waren für sie genauso eine Attraktion, wie sie für uns. Den Abend liessen wir dann mit einem wunderbaren Fondueplausch und ganz viel Gemütlichkeit ausklingen.
Trittst im Morgenrot daher

Man glaubt es kaum, aber die meisten von uns standen sehr früh auf und liessen sich den wunderschönen Sonnenaufgang mit Sicht auf die Alpenkette nicht nehmen. Wir standen in kleinen Gruppen zusammen und lauschten der Bergwelt.
Aus der Richtung von Jungfrau, Mönch und Eiger hörten wir plötzlich ein Alphorn, welches den Tag begrüsste. Auch die Bergdohlen waren schon da und natürlich auch die Steinböcke, für welche das Niederhorn bekannt ist.
Nach dem Aufräumen und Packen durften wir ein reichhaltiges Frühstücksbuffet geniessen, wonach die Talfahrt auf dem Programm stand. Schliesslich warteten in der Beatenbucht fünf Weidlinge auf uns. Bereits beim Einsteigen in die Gondel waren wir das Tagesgespräch beim Team der Bergbahn. So erfuhren wir auch sehr schnell, dass es beim nächtlichen Sturm zwei Weidlinge ein «bisschen» mit Wasser füllte. Unser Schöpfteam vor Ort nahm sich der Sache mit Bravour an und so konnten wir ohne Gummistiefelhosen die Weiterfahrt in Richtung Thun antreten.
Die Ruhe vor dem Wind

Mit blauem Himmel und der Sonne im Nacken ging es los in Richtung Thun. Auch der Wind war “noch” nicht da und so konnten wir die 6,5 Km bis zum Restaurant Niesenblick gediegen hinter uns lassen. Während dem Mittagessen zog er dann auf, der befürchtete Wind, welcher auf einem Bergsee sehr schnell für uns Wasserfahrer unangenehm werden kann. Ganz anders bei den Segelbooten, die plötzlich wie Pilze aus dem “Seeboden” schossen. Wir nahmen die Herausforderung an und trotzten die nächsten 4,5 Kilometer dem Wind, was sehr gut funktionierte, da nun auch die vorderen Ruder fleissig eingesetzt wurden. So erreichten wir überpünktlich die Auswasserungsstelle in Thun, wo wir die Weidlinge und das Material auf die Militärlastwagen- und Anhänger verluden und uns für die Rückfahrt bereitmachten. In Basel angekommen, ging es wie gewohnt sehr schnell, alle packten mit an. Bei der Schlussbesprechung dankten wir einander für das geniale Pfingstwochenende und tauschten bereits Ideen für die Pfingstfahrt 2025 aus, wonach wir uns verabschiedeten. Eine kleine Gruppe blieb dann noch ein bisschen am Bach und liess den Tag mit Grilladen, Bier, Wein und Zigarren ausklingen.
Herzlichen Dank
Noemi, Evelyn, Ani, Fabian, Buffy, Urs, Marco, Pät, Jari, Julian, Boris, Robin, Seba, Gregor, André, Päsci, Sandro, Daniel, Michi, Cedi, Thomas, Yves und Marzio.