- Bruno Henggi
- Sport
Limmat Club Zürich 2019
Was sich der Limmat Club Zürich für sein 150. Jubiläumsjahr alles einfallen liess war schlicht grossartig. Es begann im Januar mit einer Jubiläumsgeneralversammlung im Albisgüetli, zu der viele Gäste aus Politik, Wirtschaft und befreundeten Vereinen eingeladen wurden. Weiter wurden vier neue Weidlinge angeschafft, die bei einer prächtigen Schiffstaufe dem Element Wasser übergeben wurden.
Als Höhepunkt des Jubiläumsjahres fand am Sa./So. 29./30. Juni das Jubiläumswettfahren mit Fahnenweihe statt. Auch wurde ein Weidling-Modell sowie ein Holzbrunnen versteigert. Die Wettfahrstrecken wurden ausnahmsweise in die Stadt, unmittelbar bei der Schipfe, verlegt. Auf diesen Strecken durfte anfangs Jahr, noch bevor die Schifffahrt einsetzte, trainiert werden. Dann war fertig. Diejenigen, welche diese zwei Wochen nicht in Anspruch nahmen, konnten sich somit kein Bild über die Besonderheiten der diversen Fahrstrecken und des Wasserlaufes machen. Bei den Pontonieren ist es so, dass man auf Wettfahrstrecken nie trainieren darf (ausser der austragenden Verein), weshalb das Lesen des Wasserlaufes und das Beobachten der vorherigen Sektionen (Vereine) wichtig ist. Für unsere Teilnehmer war nur die Fahrstrecke der Aktiven, Senioren und Veteranen von Interesse, da wir leider keine weiteren TeilnehmerInnen in anderen Kategorien hatten.
Dass es diese Strecke in sich hatte konnte ich am Sonntagmorgen selber beobachten. Bei der ersten Landung fuhren viele Teilnehmer ins Bord und wurden zurückgeschlagen, sodass das Stacheln fast unmöglich wurde. Das Anfahren und Umfahren der Bojen hatte auch so seine Tücken. Auch sah man Teilnehmende, die noch viel Übung und Technik lernen müssen, damit sie die gestellten Anforderungen der diversen Fahrstrecken auch nur einigermassen beherrschen.
Über das Fahren unserer Teilnehmer gibt es nicht viel zu berichten. Auf jeden Fall haben alle ihr Bestes gegeben, wurden aber teilweise von der Strecke überrascht. Überrascht war auch Pät, der unverhofft zu seinem zweiten Wettfahreinsatz kam, weil ein Fahrer des LC Baden nicht auf dem Wettfahrgelände eintraf. Eines unserer Fahrpaare fuhr ins Bord und verlor danach viel Zeit. Nun jeder hatte irgendwo etwas nicht so gut erwischt oder es ist etwas unvorhergesehenes passiert. So etwa Patrick. Ihm brach nach der ersten Einfahrt das Stacheleisen ab. Also musste er ohne Eisen weiterfahren. Im Nachhinein, sei das wegen der Steine vielleicht sogar ein Vorteil gewesen, meinte er später. Das kann durchaus sein, fuhr er doch mit Cello in der Kategorie Senioren auf den ausgezeichneten 2. Rang. Herzliche Gratulation euch beiden.
Nach dem Fahren folgte für einige Fischerclübler ein herrlicher und langer Abend im Festzelt und anschliessend auch noch im Zürcher Niederdorf. Ab hier ist die Druckerfarbe für den Samstag leider einge t r o c k n e t.
Am heissen Sonntagmorgen wurden die Ehrengäste auf 10:00h ins Festzelt auf den Lindenhof geladen. Es sollte bis 34℃ heiss werden. Nach den Begrüssungsworten durch den Präsidenten des LC Zürich Beat Leonhardt, übergab er das Wort an den OK-Präsidenten Rolf Dubs. Dieser führte die Geladenen zur Mauer des Lindenhof, von wo aus man einen prächtigen Überblick über das Wettfahrgelände hatte. Auch erklärte er ihnen alle Details über die Fahrstrecken. Anschliessend ging es ans Ufer der Limmat, wo sie die Wettfahrteilnehmer bei den Vorbereitungen und beim Fahren beobachten konnten. Anschliessend ging es ins Festzelt, wo ein mit Blumen geschmückter Tisch bereit gestellt wurde. Auch das Zelt war festlich geschmückt. Alle waren froh, als es Tranksame gab, denn es war unbeschreiblich heiss im Zelt.
Im Zelt konnten die Wettfahrteilnehmer etwas abgetrennt ihre Fahrten auf einem Bildschirm verfolgen. Das wurde natürlich genutzt. Diejenigen welche ihre Fahrten gesehen hatten, gingen anschliessend ins Freie, um der schweisstreibenden Hitze zu entgehen. Unter den Bäumen ging ein laues Lüftchen.
Zur Freude aller spielte die Stadtmusik Zürich auf. 45 Musiker und Musikerinnen waren auf der Bühne und zeigten ihr Können und das bei dieser Hitze. Von Marschmusik über Klassisch war alles dabei. Ein Ohrenschmaus für die Anwesenden Gäste und Wasserfahrer, die den Wettkampf hinter sich hatten.
Am Sonntagnachmittag fand ein prächtiger Fahnenkorso angeführt von Tambouren der Stadtmusik Zürich auf der Limmat und durch die Zürcher Altstadt statt. Dieser wurde von vielen Gästen umjubelt.
Es folgte um 16:00h die Fahnenweihe. Unter dem Motto „dr Leu isch Neu“, das auf dem Rücken von jedem Limmatclübler-Shirt prangte, wurde die neue Fahne entrollt. Hervor kam eine toll gestaltete Fahne mit einem Löwenkopf und einer Pranke mit ausgefahrenen Krallen. Laut Aussage des Vereinspräsidenten, Beat Leonhard, soll damit die Entschlossenheit und der Einsatzwille für die nachfolgenden Wettfahren der Aktiven aufgezeigt werden. Als Fahnenpate amtete der Fischer-Club Basel, der seit 127 Jahren Ehrenverein beim LC Zürich ist. Unser Präsident, Pascal Widmer, ging in seiner Ansprache auf die langjährige gute Freundschaft zwischen den beiden Vereinen ein. Der neuen Fahne wünschte er für die Zukunft viele Erfolge und schöne Feste. Er hob auch hervor, dass der LC Zürich eigentlich zwei Jubiläen feiern dürfe. Einerseits den 150. Geburtstag und 125 Jahre Ehrenmitgliedschaft beim Fischer-Club Basel. Abschliessend meinte er, dass es ein Fähnrich schwer habe, die Fahne zu tragen und dass es dazu Hilfen gebe. Mit diesen Worten übergab er dem LC Zürich ein Fahnenbandalier auf welchem das neue Logo mit Widmung angebracht ist. Es folgten die Gratulationen der Vereine mit der Abgabe von tollen Geschenken.
Abschliessend folgte die Anfangs erwähnten Versteigerungen des Weidling-Modells und des Holzbrunnens. Den Erlös spendete der LC Zürich vollumfänglich dem JULA des Schweizer Wasserfahrverbandes. DANKE für diese tolle Geste. Nach und nach leerte sich das Festzelt auf dem Lindenhof und die Gäste und Wasserfahrvereine machten sich auf den Heimweg.